Blauer Reiter

Der Blaue Reiter war eine Gruppe von Künstlern, die sich vor mehr als hundert Jahren zusammenfand, um gemeinsam ihre Bilder auszustellen. Zwei Ausstellungen und ihr Buch wurden zum Beginn einer neuen Kunstrichtung, die man dann Expressionismus nannte.

Der Künstler Wassili Kandinsky aus Russland und der Künstler Franz Marc aus München hatten die Idee für den Blauen Reiter. Sie wurden oft für ihren abstrakten Kunststil kritisiert, was bedeutet, dass viele ihrer Bilder nicht genau der Realität entsprachen und nicht genau so aussahen, wie die Natur es vorgegeben hatte. Dies traf damals bei vielen Menschen auf Unverständnis. Aufgrund dieser Art der Malerei, der schwungvollen Linien und der großen Farbflächen, wurden die Bilder nicht zu Ausstellungen zugelassen.

Also beschlossen sie selbst heimlich eine Ausstellung in einem Kunsthaus vorzubereiten. Schnell bekam die außergewöhnliche Mal-Art Aufmerksamkeit und verbreitete sich durch ganz Europa. Viele Leute wurden auf die Bilder aufmerksam, doch viele beschädigten und bespuckten die Bilder, weil sie mit der nicht so realistischen und fantasievollen Darstellung der Motive nichts anfangen konnten. Die Bilder kamen den Leuten komisch und hässlich vor.

Die Künstler gaben nicht auf und setzten sich trotzdem durch. Sie wollten dem für sie langweiligen Abmalen der Natur ein Ende setzen.

Diese Idee der abstrakten Kunst wurde später Expressionismus genannt und entwickelte sich weiter. Wassily Kandinsky und Franz Marc haben gemeinsam das Buch "Der Blaue Reiter" geschrieben. Das Buch wurde ein Erfolg und hat die Entwicklung der modernen Kunst in Deutschland und Europa sehr beeinflusst. Wenige Jahre später begann der erste Weltkrieg, kurz davor löste sich die Künstlergruppe auf. Kandinsky ging zurück in seine Heimat und Franz Marc starb im Krieg. Heute, etwa hundert Jahre später, gibt es die Bilder in Museen und Sonderaustellungen zu sehen. Im Lenbachhaus kannst du dir einige Bilder der Gruppe "Der Blaue Reiter" anschauen.

Der Expressionismus ist eine Kunstrichtung, die um das Jahr 1900 herum entstand. Die Künstler wollten sich gegen den sogenannten "Naturalismus" stellen, der bis dahin die übliche Art war, Bilder zu malen. Naturalismus heißt, dass Sachen fast genau so gezeichnet und gemalt werden, wie sie in der Natur vorkommen.

Expressionismus heißt, dass Künstler und Künstlerinnen Sachen so darstellen, wie sie sie sehen und wahrnehmen. Das Wort Expressionismus kommt vom lateinischen Wort für Ausdruck (expressio). Die Künstlerinnen und Künstler drücken mit Bildern in diesen also ihre eigene Sicht auf die Welt aus.

Expressionissmus gibt es übrigens nicht nur in der Malerei, sondern auch in der Literatur und Musik.