9. Recht auf Spiel, Freizeit und Ruhe
Im Schnelldurchlauf:
Jedes Kind soll freie Zeit haben, um zu spielen und sich auszuruhen. Ob das Kind in dieser Zeit gerne Freunde trifft, in einen Verein geht, künstlerisch tätig ist oder lieber ein Weilchen für sich allein ist, bleibt dem Kind selbst überlassen.
Das Recht auf Spiel, Freizeit und Ruhe.
Jedes Kind soll freie Zeit haben, um zu spielen und sich auszuruhen. Ob das Kind in dieser Zeit gerne Freunde trifft, in einen Verein geht, künstlerisch tätig ist oder lieber ein Weilchen für sich allein ist, bleibt dem Kind selbst überlassen.
Und das heißt?
Leon schleicht um Papas Schreibtisch herum. Erst zieht er ein Buch aus dem Regal, stellt es dann wieder zurück. Dann nimmt er den Locher in die Hand und drückt ihn immer wieder auf und zu. Als nächstes nimmt er die Schere. "Kann ich dir helfen?", fragt Leons Papa, ohne aufzublicken. "Mir ist langweilig. Unglaublich langweilig!" "Bist du denn schon fertig mit Spielen? Du warst doch dabei, die Eisenbahn aufzubauen." - "Mir fehlt da aber ein Teil und jetzt geht's nicht weiter und jetzt ist mir langweilig!" - "Dann spiel halt was anderes, geht raus, Fußball spielen!" - "Ist aber noch vor 14 Uhr, da kriegen wir doch immer Anschiss von Frau Petulke!" - "Dann lies halt dein Buch weiter..." - "Ich will aber nicht lesen. Lesen ist blöd, ich will spielen. Ich hab ein Recht auf Spielen!
Ich brauch mehr Zeit!
So ein bisschen hat Leon schon recht, aber leider nicht ganz. Natürlich hat er das Recht zu spielen. Das heißt aber nicht, dass er dafür unbedingt ein spezielles Teil seiner Eisenbahn braucht. Wie und was du spielst, ist dir überlassen. Es muss dir nur genügend Zeit und auch Platz dafür gegeben werden.
Immer wieder gibt es Ärger, wenn Kinder im Hof oder vor dem Haus spielen und anderen zu laut sind. Bestimmte Spielarten sind nahe der Wohnung tatsächlich nicht erlaubt, zum Beispiel Ballspiele. Doch meist sind Erwachsene, die sich beschweren, sogar im Unrecht. Dennoch soll ja im Sinne einer guten Nachbarschaft jede und jeder zu seinem Recht und zu seiner Ruhe kommen. Dafür gibt es die Hausordnung, in der steht dann z.B., wann Ruhezeiten sein sollen. Viel wichtiger aber ist, bei Problemen gut miteinander reden. Am besten erst mal die Eltern mit den anderen erwachsenen Nachbarn. Ansonsten muss es aber irgendwo einen Platz geben, wo du spielen kannst: entweder ein Spielplatz, ein Gehweg oder ein Hof. Und weißt du was? In manch anderen Ländern geht es nicht so sehr darum, dass die Kinder keinen Platz zum Spielen finden, sondern keine Zeit dafür. Wenn die Kinder arbeiten müssen, bleibt oft weder Zeit für Schule noch fürs Spielen. Das soll so nicht sein.
Das denken Kinder über's Spielen
"Ich finde, dass man spielen sollte, damit man alltägliche Probleme vergisst und sich entspannen kann. Man kann z.B. lesen, schreiben, mit dem Ball, Computer oder mit Freunden spielen.
Dabei ist zu beachten, dass man beim Spielen drausen und drinnen manchmal leise sein muss, damit man andere, die schlafen oder sich ausruhen wollen, nicht stört."
Text von A. (12 Jahre) und I. (7 Jahre)