8. Recht auf Schutz vor Ausbeutung und Gewalt

Niemand darf Kinder schlagen, einsperren oder zu etwas zwingen, vor dem sie Angst haben. Kinder dürfen auch nicht zu einer Arbeit gezwungen werden, die ihrer Gesundheit schadet. Kinder dürfen nicht verkauft, entführt oder gegen ihren Willen in ein anderes Land gebracht werden. Kein Kind darf gefoltert werden, für immer ins Gefängnis gesperrt oder sogar zur Todesstrafe verurteilt werden - ganz egal, was es angestellt hat.

Und das heißt?

Lea hasst Schuhe putzen. Aber einmal im Monat winkt Mama mit der Plastiktüte, in der Bürste, Schuhcreme und das alte Geschirrtuch aufbewahrt werden, und dann ist Lea dran. "Mama, das ist Kinderarbeit! Ich kann dich verklagen. Ich putz meine Schuhe einfach nicht!" Mama zieht eine Augenbraue hoch, schüttelt den Kopf und stellt die Tüte vor Lea ab. "Außerdem krieg ich davon einen krummen Rücken. Und wer weiß, ob diese Schuhcreme einen nicht auch schrecklich krank macht. Mich juckt es schon in der Nase!" - "Ich glaub, dich juckt's in der Nase, weil deine Schuhe so staubig sind. Keine Ausrede!" "Grmmpf!", mault Lea und macht sich ans Putzen. "Wozu sind Kinderrechte eigentlich da, wenn sich Eltern doch nicht dran halten!"

Muß ich wirklich mithelfen?

Tja, da hat Lea was falsch verstanden. Natürlich darf kein Kind in Deutschland zu Arbeiten gezwungen, die nicht gut für Heranwachsende sind, aber dazu gehören Schuheputzen und andere leichte Hausarbeit nicht. Außerdem hält diese Arbeit Lea nicht von der Schule ab. Denn bei 30 Minuten Schuheputzen im Monat, kann man noch locker zur Schule gehen, lernen und Freunde treffen. Und von Schuhcreme wird man, so lange man sie nicht isst, auch nicht krank. In vielen Ländern sind Kinder aber gezwungen, richtig schwer zu arbeiten. Kinder nähen zum Beispiel viele Fußbälle, sie knüpfen Teppiche, müssen in Steinbrüchen schuften, sie ernten Reis, Baumwolle, Blumen, Obst und Gemüse oder kämpfen sogar als Kindersoldaten. Das soll so nicht sein.